die Atlantikküste in Frankreich im August bis September 2020
Wie jedes Jahr stellte sich irgendwann die Frage „Wohin geht’s dieses Jahr im Urlaub?“.
Dieses Jahr war alles anders als sonst. Die Pandemie, ein Virus hat das Leben auf der ganzen Welt von heute auf morgen auf den Kopf gestellt.
Es gab Reisebeschränkungen, Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen – in jedem Land gab es andere Regelungen. Bei Rückkehr aus einem Hochrisikogebiet bedeutete es, sich 14 Tage in häusliche Quarantäne zu begeben. All das beeinflusste unsere diesjährige Reiseplanung grundlegend.
In den vergangenen Jahren orientierten wir immer gen Osten. Für den wilden Osten schlägt unser Herz.
Dieses Jahr ließen wir die Vernunft entscheiden und wir fuhren nach Westen – nach Frankreich.
Wir entschieden uns für Frankreich, weil wir nur eine Ländergrenze queren mussten und wir innerhalb einer Tagesreise wieder in Deutschland sein konnten.
Auf ins Land der Camper. Unser Ziel war die Atlantikküste. Wir wollten die Weite des Atlantiks sehen und die französische Küste vom Süden beginnend vom Cap Ferretentlang gen Norden fahren.
Was uns bei dem ersten Stopp in Frankreich positiv auffiel. Fast jeder kleine Ort ist auf Camper vorbereitet. Es gibt viele kommunale Stellplätze für kleines Geld oder sogar kostenlos.
Die erste Nacht auf unserer Tour haben wir noch in Deutschland am Rhein verbracht. Am nächsten Morgen ging es weiter über die Grenze nach Frankreich. Frankreich begrüßte uns mit blauem Himmel.
Schöner kann der Urlaub nicht beginnen.
Eine gemütliche Tagestour führte uns über die Vogesen nach Montoille. Direkt am See fanden wir einen freien Stellplatz.
Erfrischt vom kühlen Nass am nächsten Morgen starteten wir Richtung Süd-Westen. Unser nächstes Ziel waren die berühmten Wanderdünen an der Atlantikküste auf Höhe von Bordeaux. Wir entschieden uns für die gemütliche Reise auf den mautfreien Straßen. Ganz nach dem Motto der Weg ist unser Ziel wollten wir jeden Augenblick der Reise genießen und erleben.
Die Wanderdüne war im August ein HotSpot für die Einheimischen und die Touristen gleichermaßen. Wir standen im Stau. Scheinbar hatte halb Frankreich die gleiche Idee.
Kurzer Hand – Planänderung – Durch Freunde, die uns per „Journi App“ folgten, erhielten wir einige Tipps auf unserer Reise. So auch dieses Mal. „Fahrt doch auf die andere Seite zum Leuchtturm.“
Von dort aus hatten wir eine wunderbare Sicht auf die Düne und keinen Sand in den Schuhen.
Entspannter war es zusätzlich .
Auch die Suche nach einem Platz für die Nacht gestaltete sich schwierig. Die vielen Menschen fühlten neben den Straßen auch die Stell- und Campingplätze. An diesem Abend war eine längere Suche angesagt.
In der Nähe eines Lokals sind wir fündig geworden. Direkt am Yachthafen schlief es sich gut.
Weiter ging unsere Reise entlang der Küste. Die Straßen waren schmal und luden immer wieder zu kleinen Pausen ein. So entdeckten wir zahlreiche Bunker.
Bei bestem Wetter gings Richtung Norden. Wir folgten wieder dem Tipp von unseren Freunden und nahmen die Fähre Richtung Royan.
Das erste Bad im Atlantik in der Abendsonne.
Auf dem Weg nach La Rochelle machten wir noch einen Abstecher zum Dorf „Le Château-d’Oléron“ mit den bunten Häusern auf der Halbinsel vor Rochefort.
Ein kleines niedliches Dorf, welches die alten Traditionen des Fischfangs lebendig hält. Es ist einen Besuch wert. Gemütliche kleine Restaurants und Cafés laden zum Verweilen ein.
Für unseren Geschmack hatten wir genug von dem Trubel und wir entschieden uns etwas vom Atlantik zu entfernen. Auf dem Weg zu einem kleinen feinen Platz, der uns Ruhe und Erholung schenkte, entdeckten wir eine Patisserie. Endlich nach einer Woche Urlaub – ein Schrei „Stopp!“. Die Auswahl war riesig und die Verkäuferin sehr freundlich auch ohne ein Wort französisch zu können, bediente sie uns sehr freundlich. Wahrscheinlich waren es unsere großen, erstaunten Augen beim Anblick dieser Köstlichkeiten.
Mit Tretboot fahren und Erkundungen im Umfeld vertrieben wir uns die Zeit. Langsam stellte sich das Gefühl des Müßiggangs ein.
Die historische Stadt Rochefort war mit dem Wohnmobil nicht so gut zu bereisen und zu besichtigen. Es gab im Umfeld zwar einige Parkplätze. Wir entschieden uns durch die Hitze gegen das Getümmel. Die Hunde wollten wir bei den Temperaturen auch nicht im Womo lassen.
Auf geht’s nach La Rochelle. Direkt am Yachthafen sollte es einen Stellplatz geben. Den suchten und fanden wir auch. Ein Traum – zu Fuß war das Zentrum der Stadt zu erreichen und wir konnten den Sonnenuntergang direkt am riesigen Yachthafen genießen.
Auf der Weiterfahrt suchten wir den U-Boot Bunker bei La Rochelle. Der Bunker war nicht zu erreichen und wir sahen ihn nur von weitem.
Weiter ging die Reise entlang der Küste Richtung Norden. Die Franzosen gingen an den Strand, wenn das Wasser weg war. Nach einigen Beobachtungen wussten wir warum. Sie fischten Austern – „bewaffnet“ mit Körben und Messern zogen sie los.
Wir genossen unterdessen die Ruhe am Strand bei Flut. Weit und breit keine Menschenseele.
Unsere Reise führte uns weiter nach Norden. Wir standen vor der Entscheidung die Bretagne noch zu erobern oder langsam Richtung Heimat zu reisen.
Da wir die Coronazahlen den ganzen Urlaub nicht aus den Augen ließen, und sich diese in Frankreich gerade explodierten, entschieden wir uns langsam nach Hause zu fahren.
Die ersten steilen Küstenabschnitte machten Sehnsucht. Wir beschlossen wieder zu kommen.
Au revoir – Auf Wiedersehen